Discussion:
Qualität der DSL-Strecke beurteilen
(zu alt für eine Antwort)
Hasan Karahasan
2004-04-18 15:52:26 UTC
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Hallo Ng,
mein Router (Draytek Vigor 2500WE) liefert folgende Daten zur Qualität der
Strecke zum DSLAM.

vigor> adsl status
--------------------------- ATU-R Info (annex
B) ----------------------------
Running Mode : G.DMT State : SHOWTIME
DS Actual Rate : 928000 bps US Actual Rate : 192000 bps
DS Path Mode : Fast US Path Mode : Fast
NE Current Attenuation : 20.9 dB Cur SNR Margin : 40.6 dB
ADSL Firmware Version : 3.20
-------------------------------- ATU-C
Info ---------------------------------
Far Current Attenuation : 19.5 dB Far SNR Margin : 27.0 dB
DSLAM CHIPSET VENDOR : < TEXAS INSTRUMENTS >

Der DSL-Chipsatz im Router ist von Connexant Firmwareversion 3.20. Ferner
nutze ich Fastpath, was man oben ja auch sieht.

Mich interessiert nun, welcher Zusammenhang zwischen der Signalqualität und
den obigen Werten für SNR-Margin und Attenuation besteht.

Was läßt sich also daraus schlußfolgern? Je größer oder kleiner der Wert für
xyz, desto besser ... oder schlechter ... die Leitung?

Grüße
Hasan
Christian Busch
2004-04-18 21:17:43 UTC
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Post by Hasan Karahasan
Mich interessiert nun, welcher Zusammenhang zwischen der Signalqualität und
den obigen Werten für SNR-Margin und Attenuation besteht.
Was läßt sich also daraus schlußfolgern? Je größer oder kleiner der Wert für
xyz, desto besser ... oder schlechter ... die Leitung?
Ich bin mir sicher, hier gibt es größere Experten als mich, aber ich
versuch trotzdem mal, eine (hoffentlich richtige) Antwort zugeben:
Attenuation ist Abschwächung bzw. Dämpfung, sprich je kleiner die
Dämpfung des Signals durch die Leitungsverhältnisse, umso besser (~20
dB scheint mir recht gut).
SNR ist Signal-to-Noise-Ratio, sprich Signal/Rauschabstand bzw.
-verhältnis. Je größer der Abstand bzw. das Verhältnis, desto besser.
Warum Dein Modem und die Karte im DSLAM was anderes messen (Near/Far),
weiß ich allerdings nicht (ggf. andere Chips/Bausteine oder andere
Meßmethode bzw. Messung auf anderen Frequenzen?).

Viele Grüße

Christian
C. Smolne
2004-04-19 11:48:13 UTC
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Post by Christian Busch
Attenuation ist Abschwächung bzw. Dämpfung, sprich je kleiner die
Dämpfung des Signals durch die Leitungsverhältnisse, umso besser (~20 dB
scheint mir recht gut).
SNR ist Signal-to-Noise-Ratio, sprich Signal/Rauschabstand bzw.
-verhältnis. Je größer der Abstand bzw. das Verhältnis, desto besser.
Warum Dein Modem und die Karte im DSLAM was anderes messen (Near/Far),
weiß ich allerdings nicht (ggf. andere Chips/Bausteine oder andere
Meßmethode bzw. Messung auf anderen Frequenzen?).
Mit einer Current Attenuation von ca. 60 dB und einer Current SNR Margin
von ca. 16 dB hat die T-Com dann wohl recht, dass bei mir mehr als T-DSL
768 wohl nicht drin sein wird, oder?

Far Current Attenuation ist ca. 31 dB und Far SNR Margin ca. 12 dB.

Gruß

Carmen
Dominik Schneider
2004-04-18 22:16:28 UTC
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Post by Hasan Karahasan
Was läßt sich also daraus schlußfolgern? Je größer oder kleiner der Wert für
xyz, desto besser ... oder schlechter ... die Leitung?
Deine Leitung hat eine recht niedrige Dämpfung und somit noch viel Luft nach
oben, ich denke 3 MBit sollten mindestens machbar sein. Wieviel genau sollte
auch irgendwo von deinem Modem angezeigt werden (max. downstream/upstream).

Gruß

Dominik
Jürgen Martens
2004-04-19 11:27:08 UTC
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Moin,
Post by Hasan Karahasan
NE Current Attenuation : 20.9 dB Cur SNR Margin : 40.6 dB
-------------------------------- ATU-C
Info ---------------------------------
Far Current Attenuation : 19.5 dB Far SNR Margin : 27.0 dB
mein Vigor 2600 zeigt an: SNR Margin 6,5 Loop Att. 46. Vor ein paar
Wochen waren es noch 10 bzw. 30.

Wenn ich diese Angaben richtig interpretiere, dann verschlechtert sich
die Leitungsqualität. Noch läuft es prima mit T-DSL 1500, befürchte
aber, dass eines Tages Schluss ist.

Weiß jemand, ab welchen Werten es nicht mehr funktionieren wird? (Mit
anderen Worten, ich möchte ein wenig Trittbrettfahren.)


Gruß

Jürgen
Olaf Kordwittenborg
2004-04-19 17:26:15 UTC
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Post by Jürgen Martens
mein Vigor 2600 zeigt an: SNR Margin 6,5 Loop Att. 46. Vor ein paar
Wochen waren es noch 10 bzw. 30.
Wenn ich diese Angaben richtig interpretiere, dann verschlechtert sich
die Leitungsqualität. Noch läuft es prima mit T-DSL 1500, befürchte
aber, dass eines Tages Schluss ist.
Es ist völlig normal das das schlechter wird...
Solange man alleine mit seinem DSL in demKabel ist sind da selbst bei
DSL "Light" only Anschlüssen meisst Reserven die locker für volle
DSL1000 reichen. Aber mit jedem weiteren DSL in dem Kabel wird es
schlechter und schlechter...
Wenn die maximale DSL Dichte im Kabel erreicht ist hat man dann
wirklich nur noch die Qualität für DSL "Light"

Wenn also nicht irgendwas unvorhergesehenes am Kabel passiert sollte es
es nicht unter die Grenze für DSL1500 fallen.

Olaf
Robert Schlabbach
2004-04-19 18:18:50 UTC
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Post by Jürgen Martens
mein Vigor 2600 zeigt an: SNR Margin 6,5 Loop Att. 46. Vor ein paar
Wochen waren es noch 10 bzw. 30.
Hast Du inzwischen vielleicht die Router-Firmware oder irgendwelche
Einstellungen verändert?

Ich habe gerade herausgefunden, dass ich bei meinem ZyXEL Prestige 650H-E7
den Noise Margin mit dem Befehl "wan adsl targetnoise" manipulieren kann -
damit kann man offenbar in +/- 0,5dB-Einheiten das gemessene Grundrauschen
verändern. Wenn ich da +6 als Wert angebe, sinkt der Noise Margin um 3dB,
offenbar weil das Grundrauschen mit 3dB mehr berechnet wird, als es
tatsächlich ist. Gebe ich -6 an, steigt der Noise Margin um 3dB. Natürlich
wird die Leitung tatsächlich nicht besser oder schlechter, aber mit
geschickter Manipulation ist es vielleicht möglich, die Verwendung
"besserer" Carrier zu erzwingen...

Optimal wäre natürlich, wenn der ADSL-Chipsatz eine Fehlerstatistik pro
Carrier führen würde und so vielleicht besonders störanfällige Carrier
ermitteln könnte, die man dann nur noch irgendwie von der Belegung
ausnehmen müsste. Manuelles Leitungstuning ;)
Post by Jürgen Martens
Weiß jemand, ab welchen Werten es nicht mehr funktionieren wird?
Die T-Com stellt standardmässig einen Noise Margin von 6dB ein, wenn der
nicht erreicht wird, dürfte die Synchronisation nicht mehr funktionieren.
Du bist schon recht dicht an dieser Grenze dran... In "Ausnahmefällen"
senkt die T-Com auch mal den Noise Margin auf 3dB.

Gruss,«
--
Robert Schlabbach
e-mail: ***@gmx.net
Berlin, Germany
Juergen Martens
2004-04-19 21:08:44 UTC
Permalink
Moin,
Post by Robert Schlabbach
Hast Du inzwischen vielleicht die Router-Firmware oder irgendwelche
Einstellungen verändert?
Nein, ich habe nichts geändert.
Post by Robert Schlabbach
Post by Jürgen Martens
Weiß jemand, ab welchen Werten es nicht mehr funktionieren wird?
Die T-Com stellt standardmässig einen Noise Margin von 6dB ein, wenn der
nicht erreicht wird, dürfte die Synchronisation nicht mehr funktionieren.
Du bist schon recht dicht an dieser Grenze dran... In "Ausnahmefällen"
senkt die T-Com auch mal den Noise Margin auf 3dB.
Danke Robert - dann hilft nur noch beten, denn die T-Com wollte mir bei
dieser Leitungsqualität eh nur 768 geben. Mit viel Mühe hab ich sie
überreden können, mir dann doch 1500 einzurichten, obwohl sie mir viel
lieber ne "Festleitung" anstatt DSL gegeben hätten....... IMmerhin hat
es aber 1 1/2 Jahre mit 1500 prima funktioniert.

Gruß

Jürgen
Philipp Kolloczek
2004-04-20 04:25:29 UTC
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Moin !

On Mon, 19 Apr 2004 20:18:50 +0200, "Robert Schlabbach"
Post by Robert Schlabbach
wird die Leitung tatsächlich nicht besser oder schlechter, aber mit
geschickter Manipulation ist es vielleicht möglich, die Verwendung
"besserer" Carrier zu erzwingen...
Ob man alleine bei Manipulation auf Clientseite tatsaechlich eine
Verbesserung herausholen kann muesste man testen
Post by Robert Schlabbach
Optimal wäre natürlich, wenn der ADSL-Chipsatz eine Fehlerstatistik pro
Carrier führen würde und so vielleicht besonders störanfällige Carrier
ermitteln könnte, die man dann nur noch irgendwie von der Belegung
ausnehmen müsste. Manuelles Leitungstuning ;)
Meines Wissens nach bieten die Efficient Network 5935 bzw. die gesamte
59er Serie solch eine Moeglichkeit in Bezug auf die Fehlerstatistik.
Allerdings hab ich dort dieses "manuelle Leitungstuning" noch nicht
probiert.
Post by Robert Schlabbach
Du bist schon recht dicht an dieser Grenze dran... In "Ausnahmefällen"
senkt die T-Com auch mal den Noise Margin auf 3dB.
Wobei das nicht unbedingt das Ende sein muss.
Man kann am DSLAM an diesen Werten auch noch weiter drehen, wobei das
minimale Maximum von -6 dB im Retrain Margin nicht viel bringt, aber
Werte davor, bringen so manchen Kunden im Grenzbereich zu einer
stabilen Leitung, auch oberhalb von 768 kBit/s. :-)

Gruss
Philipp Kolloczek
Robert Schlabbach
2004-04-20 10:02:13 UTC
Permalink
Post by Philipp Kolloczek
On Mon, 19 Apr 2004 20:18:50 +0200, "Robert Schlabbach"
Post by Robert Schlabbach
wird die Leitung tatsächlich nicht besser oder schlechter, aber mit
geschickter Manipulation ist es vielleicht möglich, die Verwendung
"besserer" Carrier zu erzwingen...
Ob man alleine bei Manipulation auf Clientseite tatsaechlich eine
Verbesserung herausholen kann muesste man testen
Wenn ich das richtig verstehe, ermittelt das ADSL-Modem auf Kundenseite,
welche Carrier es aufgrund nicht ausreichenden SNR nicht nutzen kann. Ich
habe dem Alcatel-Chipsatz meines P650H-E7 einen ausführlichen Trace des
ADSL Sync-Vorgangs entlocken können (mit "wan adsl pvotrace1") und finde da
u.a.:

10270--SNR 225 MASK
10270--SNR 226 MASK
10270--SNR 227 MASK
[...]
10270--SNR 254 MASK
10270--SNR 255 MASK

Die Carrier 225-255 hat es also ausmaskiert, und in der Carrierbelegung
tragen diese dann auch alle 0 bits.

Beim Xavi700x kann man dieses Maskieren offenbar mit dem Befehl "rx_bin"
manipulieren und den Bereich einschränken, der für die _Downstream_-Carrier
verwendet wird.

Es sollte also schon möglich sein, clientseitig Carrier auszumaskieren...
Die Frage ist natürlich, ob das irgendetwas bringt, denn vielleicht sind
die Störungen meistens recht gleichmässig über alle Carrier bzw. Frequenzen
verteilt. Das müsste man erst mit einer Fehlerstatistik herausbekommen...

Gruss,«
--
Robert Schlabbach
e-mail: ***@gmx.net
Berlin, Germany
Philipp Kolloczek
2004-04-20 11:56:18 UTC
Permalink
Moin !

On Tue, 20 Apr 2004 12:02:13 +0200, "Robert Schlabbach"
Post by Robert Schlabbach
Es sollte also schon möglich sein, clientseitig Carrier auszumaskieren...
Die Frage ist natürlich, ob das irgendetwas bringt, denn vielleicht sind
die Störungen meistens recht gleichmässig über alle Carrier bzw. Frequenzen
verteilt. Das müsste man erst mit einer Fehlerstatistik herausbekommen...
Sofern man das aus einer empierischen Ermittlung ueber einen Zeitraum
x ermitteln kann, kann das sicher was bringen. Immerhin hat man
zumindest am Siemens-DSLAM nicht direkt die Moeglichkeit Carrier
auszumaskieren. Wenn man nun davon ausgehen kann das z.B. Carrier
217-230 immer Fehler werfen, und die auf Clientseite ausmaskiert
werden, sie somit auch nicht auf DSLAM Seite als generell nutzbar
ankommen, dann sollte das dazu fuehren das die Anzahl der Bits die
diese Carrier bedienen wuerde auf andere umverteilt wuerde und die
Line evtl. zuverlaessiger arbeiten.

Ich hab hier z.B. gerade ne Line vor der Nase
die laut DSLAM max 3616 zu 768 bieten koennte mit
einer Attenuation von 24.0 / 18.5 und Margin 20 / 20,
( Down / Up ) verwendet wird daran derzeit ein Efficient Network 5100
mit Routing-Software.
Auf der Line-Supervision werden derzeit die Carrier
122,123,125-169 gar nicht benutzt und die Carrier 210 bis 235 scheinen
nicht ganz sauber zu sein, werden aber benutzt mit jeweils 3 Bit.
Die Leitung faehr derzeit mit 1024 / 256 hat aber die letzten vier
Tage mehrfach ( pro Tag ca. 2 Mal ) die Sync niedergelegt, wobei
jedesmal "Immediate Margin not reached" der Grund war, und das bei
Vorgaben von Desired 3dB, Retrain 0dB.
Normalerweise wuerde ich die dB Vorgaben aendern, aber solch ein
Ausmaskieren koennte sicher auch helfen.

Gruss
Philipp Kolloczek

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